Alkoholberechnung nach der Widmark'schen Formel
Die Berechnung der Blutalkoholkonzentration (BAK) nach der Widmark'schen Formel ist relativ ungenau und kann daher nur als grober Anhaltspunkt dienen.
Dabei wird der reine Alkohol (in Gramm) durch das sog. reduzierte Körpergewicht geteilt. Die Alkoholmenge berechnet sich dabei folgendermaßen:
Die getrunkene Flüssigkeitsmenge in ml wird mit dem Alkoholgehalt der Flüssigkeit in Vol. % multipliziert.
Beispiel: 1,5 Liter Bier mit einem Alkoholgehalt von 5 Vol. % ergibt
1.500 ml * 0.05 % =75 ml reiner Alkohol
Diese Menge reiner Alkohol in ml muss nun in Gramm umgerechnet werden. Dazu wird der Alkohol in ml mit dem spezifischen Gewicht von Alkohol von 0.81 (gegenüber Wasser = 1) multipliziert. Die errechneten 75 ml Alkohol ergeben somit:
75 ml * 0.81 =60.75 9 reiner Alkohol
Dieser Wert muss durch das reduzierte Körpergewicht geteilt werden. Dazu wird das tatsächliche Körpergewicht bei Männern mit 0.7, bei Frauen mit 0.6 multipliziert. Dies ergibt sich daraus, dass sich der Alkohol nur auf das Wasser im Körper des Menschen verteilt. Die sonstigen Körperstoffe müssen daher abgezogen werden. Bei Männern beträgt der Wasseranteil im Körper 70%, bei Frauen 60%. Der Unterschied rührt daher, dass Frauen aufgrund ihrer körperlichen Konstitution einen höheren Fettanteil aufweisen.
Beispiel: Wiegt eine Frau 65 kg, beträgt ihr reduziertes Gewicht:
65 kg * 0.6 =39 kg
Der Alkohol geteilt durch das reduzierte Gewicht führt damit zu einer BAK von
60.75 9 Alkohol /39 kg =1.56 Promille
Von der errechneten Blutkonzentration müssen zwischen 10 % und 30 % abgezogen werden, da der Alkohol nicht vollständig aufgenommen wird. Als stündlicher Abbauwert ist ein Wert zwischen 0,1 %0 und 0,2 %0 anzunehmen. In der forensischen Literatur geht man auch von einer Abbaurate von ca. 0,15 %0 aus.
Der Reduktionsfaktor spiegelt den Anteil des Körpers wider, in dem sich der Alkohol verteilt. Neben der historisch ersten und heute noch gängigen Formel von Widmark werden im Folgenden weitere Berechnungsverfahren, die neben dem Körpergewicht und Geschlecht auch die Körperlänge und das Alter berücksichtigen, beschrieben.
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